Die für die Digitalisierung notwendige Identifizierung von Artikeln und Dienstleistungen als Teil des Supply Chain Managements ermöglicht nicht nur die zeit- und ortstreue Lieferung von Waren.
Sie erlaubt darüber hinaus für Investitionsgüter hoher Komplexität und Lebensdauer auch die Planbarkeit und sichere Erfassung von Wartungs-, Reparatur- und Überholungsarbeiten was den Kostendruck verringert.
Die Identifizierung ermöglicht zudem die Rückverfolgbarkeit über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg und erlaubt dank des digitalen Zwillings einen wirksamen Fälschungsschutz, neue digitale Geschäftsmodelle und eine effiziente Lagerhaltung.
Unternehmen aus verschiedenen Sektoren der Technischen Industrien (Bahn-, Bau- und Immobilien-Industrie), die bereits diesen Weg beschreiten, sprechen über die Beweggründe ihres Vorgehens, die ursprüngliche Motivation, die Auswahl der zu erfassenden Produkte und die Akzeptanz beim Kunden.
Digital Product Passport (Batteries & next topic Packaging) and Role of GS1
Francesca Poggiali, Chief Public Policy Officer Europe, GS1 Global Office
Bahnlageraufbereitung und Digitalisierung bei Schaeffler Rail
Schaeffler entwickelt Technologien für den Schienenfahrzeugmarkt, um die Digitalisierung voranzubringen. Dabei stehen ein erweiterter Kundennutzen, die Optimierung von Lieferketten und Kreislauffähigkeit der Produkte im Fokus. Mit Hilfe des DMCs entsteht ein digitaler Zwilling, der entlang der Lieferkette mit weiteren Informationen angereichert werden kann. 2021 wurde Schaeffler für den digitalisierten „100% Return Service“ für Radsatzlager mit dem „Railsponsible Supplier Award“ ausgezeichnet.
Dr. Michael Holzapfel, Senior Vice President Business Unit Rail - Industrial Europe bei Schaeffler Technologies AG & Co. KG
Talk mit der Bahnbranche: Produktrückverfolgbarkeit in der Bahnindustrie
Vor nicht allzu langer Zeit wurden in der Bahnindustrie Seriennummern noch mit Papier und Bleistift dokumentiert. Die Rückverfolgbarkeit eines einzelnen Elements gestaltete sich problematisch bis fast unmöglich. Dank Identifikation mit SGTINs, verschlüsselt in einem GS1 DataMatrix, haben wir heute die vollkommene Übersicht und Kontrolle. Der UHF-RFID-Tag erlaubt auch die kontaktlose Seriennummernprotokollierung. Wie dieser Weg aussah und wohin er noch führt, diskutieren vier Vertreter der Bahnindustrie.
Pietro Loderer (SBB AG), Walter Preisig (Schaeffler Schweiz), Moritz Weber (Stadler Bussnang AG)
Wie der Hersteller von geschützten und taktischen Radfahrzeugsystemen GS1 Standards einführt
Die GDELS-Mowag konnte im Projekt EAGLE BAT erstmalig die vom Kunden geforderte permanente Kennzeichnung von Versorgungsartikeln nach dem GS1 System umsetzen. Die AIT-Kennzeichnung verbessert die gesamte Effizienz, Sicherheit, Transparenz und Nachhaltigkeit unserer physischen und digitalen Wertschöpfung. GDELS-Mowag hat aus diesem Grunde entschieden, diesen Standard gesamtheitlich in der Unternehmung anzuwenden. Die übergreifende Einführung und Umsetzung des Projekts wurde im Supply Chain angegliedert.
Urs Aeschbacher, Senior Manager Supply Chain Operations & Logistics, General Dynamics European Land Systems-Mowag
Rückverfolgbarkeit von Verkehrsschildern durch GS1 Standards
Die Kommunale Inventar Verwaltung (KIV) ist eine gemeinsam mit dem Güteschutzverband entwickelte Branchenlösung zur digitalen Verwaltung von Verkehrszeichen, die mit einem eindeutigen, standardisierten GS1-Code gekennzeichnet sind. Die KIV-App erleichtert den Kommunen die Inventarisierung und Kontrolle der Schilder vor Ort. Im KIV-Portal sind alle Verkehrszeichen einsehbar und es können Auswertungen erstellt werden etc. Von dieser neuen Lösung profitieren Kommunen, Bauhöfe und Schilderhersteller gleichermaßen.
Dr. Daniel Dünnebacke, Chief Executive Officer, oneIDentity+ GmbH